Das erste Mal seit ein paar Tagen bin ich nachts aufgewacht, weil im Nebenzelt Schnarchgeräusche waren... sehr ungewohnt und wie schnell man sich an die "Stille" der Natur gewöhnt.

Nach dem Aufstehen, Zelt zusammenfalten und Kaffee kochen ging es zum Bezahlen in den Shop des Resorts. Da bildete sich eine längere Schlange und als man dran war, wurde alles zusammengerechnet, was man gestern bei der Ankunft angegeben hatte. Auch das Re-Supply Paket und die Ferry Fahrt wurden berechnet.

Wir hatten uns entschieden über den Bear Ridge Trail zurück auf den JMT zu laufen. Man kann auch mit der Fähre zurück zum Lake Edison Anleger und von dort den selben Weg, dem man gekommen ist, zurück zum Trail. Wer keinen Millimeter vom JMT verpassen möchte, sollte diese Variante wählen.

Die dritte Varianten wäre der Bear Creek Trail gewesen, der als der Schönste angepriesen wurde... allerdings auch der Längste.

Für uns ging es mit einem PickUp Truck vom Resort zum Trailhead des Bear Ridge.

Um 8:20 Uhr startete der brutale Incline, um von 2300 hm wieder auf 3000 zu kommen. Die Aussicht auf den See wurde schnell durch Bäume bedeckt und so konzentrierte man sich auf den Anstieg. Die 8 km dauerten gute 2 std und ich war sehr glücklich als ich bei der Junction zum JMT ankam.

Hier machten wir eine kurze Pause und dann ging es auch gleich weiter.

Die Aussicht wurde gleich offener und schöner und die Freude wieder zurück auf dem Trail zu sein, begann sich zu steigen.

Nach ca. 4,5 km erreichten wir die Junction zum Bear Creek Trail. Ab hier war der Creek ein ständiger Begleiter, mal laut tosend... mal leise und ruhig. Mir gefiel der Abschnitt sehr gut und ich das Gefühl des vollkommenden HIER-SEINS machte sich breit.

1 1/2 std nach der letzten Junction kam die Flußdurchquerung vom Bear Creek. Hier gab es auch kein ENTKOMMEN, zumindest nicht im 1km Umkreis. Das war bekannt und wir waren quasi vorbereitet. Die Tage vorher wurde auf dem Trail viel darüber gesprochen ... Ein paar Wochen vorher war der Wasserstand noch anders und die Hikers sind vorzugsweise Morgens/ Vormittags durchgewandert, da zu dem höheren Wasserstand auch noch starke Strömung hinzukam.

Die Durchquerung war nach 30 Sekunden erledigt und hinterließ nasse Schuhe, da ich die nicht gewechselt hatte.

Danach ging es wieder stetig bergauf und das heutige Ziel war der Marie Lake vor dem Selden Pass.

Um 15:45 Uhr kam der Marie Lake in Sicht... nach 22km und 6 1/2 std reiner Laufzeit war das heutige Tagesziel ERREICHT.

Und das ging einigen so, mit denen man zusammen im VVR gestartet war. So bauten wir eine kleine Camp-Stadt auf, wo trotzdem jeder seinen Raum hatte.

Der Abend war noch jung und es herrschte diese wundervoll NICHT-EILE. Es gab kein Fertigwerden-Stress... ich genoss das total.

Nachdem das Wasser gefiltert war, nahmen wir zu dritt unseren Kocher und das Diner-Equipment und suchten uns ein Platz in der Nähe des Sees. Kurz darauf blubberte das Wasser im Kocher und die Tüten mit dem Fertigmahlzeiten wurden mit heißem Wasser übergossen.

Der Abend und die dazugehörige Kälte kamen schnell nach dem Essen über den Berg gekrochen und so verschwand jeder zeitnah in seinem eigenen Zelt.

27.08.2023


Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.